Paderborn, Mai 2013.
Das Betriebsmanagementsystem OPTIMUS gewährleistet durch die Integration von GIS und ERP-System einen ganzheitlichen und effizienten Netzbetrieb.
Über 9.400 Kilometer misst das Stromnetz von NEW Netz. Das Unternehmen mit seinem Netzgebiet im Westen Nordrhein-Westfalens versorgt rund 690.000 Einwohner. Angaben zu Störungen verwaltet der Energieversorger NEW seit 2011 mit der Betriebsmanagementsoftware OPTIMUS. Das System nutzt dabei die Daten aus dem GIS und bezieht auch die kaufmännische Sicht mit ein. Wann wurde eine Störung gemeldet? Wie lange dauerte die Versorgungsunterbrechung? Wie viele Arbeitsstunden benötigten die Mitarbeiter zur Störungsbeseitigung? Solche Fragen beantwortet OPTIMUS als Betriebsmanagementsystem. Parallel erstellt das System die entsprechenden Lohnstundenbuchungen und die Reports für das Forum Netztechnik/Netzbetrieb (FNN) und Bundesnetzagentur.
Dazu ist die modular anpassbare Software auf der Ebene zwischen GIS und dem ERP-System angesiedelt. Im Zusammenspiel zeigt das System, das von Mettenmeier und seinem Tochterunternehmen Conges Consulting entwickelt wird, seine integrativen Stärken und kann dem Anspruch an Effizienz und Qualität rund um den Personal- und Materialeinsatz gerecht werden. Die Geschichte von OPTIMUS reicht dabei mittlerweile schon zwölf Jahre zurück. Conges hatte es ursprünglich für die Wasser- und Energieversorgung (WVW) Kreis St. Wendel entwickelt und anschließend in Zusammenarbeit mit vielen anderen Versorgungsunternehmen für das technische und wirtschaftliche Betriebsmanagement weiterentwickelt.
Zu den Kunden gehört auch evo Energie-Netz (evo Netz) aus Oberhausen. Ausgehend von der Arbeitsvorbereitung nutzt das Unternehmen OPTIMUS-Module wie Projekt- und Auftragsmanagement, Instandhaltungs- und Störungsmanagement, Ressourcenmanagement und andere mehr. Dreh- und Angelpunkt ist dabei eine Plantafel mit grafischer Stundenbuchung. Damit werden Wartungsplanungen durchgeführt und sämtliche Baumaßnahmen und Projekte abgebildet. „Mit OPTIMUS“, so bilanziert Frank Teigelkamp, Gruppenleiter technische/kaufmännische Dienste bei der evo Netz, „konnten wir nicht nur die Altsysteme gleichwertig ersetzen, sondern auch spezielle Anforderungen umsetzen, die dann in den Systemstandard übernommen wurden. Heute haben wir alles in einem System abgebildet – die Prozesse und Projekte, die Aufträge, Lohn und Fuhrpark, die Dokumente, die Störmeldungen, die Betriebsmittel bis hin zur Anwesenheit der Mitarbeiter, den Stundenbuchungen und den Kosten und Fremdleistungen.“
Fundament des ganzheitlichen kaufmännischen und technischen Ansatzes von OPTIMUS bildet ein standardisiertes Fachdatenmodell, welches unter anderem Informationen aus dem Lager, zur Belegschaft, zum Fuhrpark und natürlich Betriebsmittel- und Auftragsdaten verwaltet. In puncto Lohnabrechnung sind in OPTIMUS Arbeitszeitmodelle und Tarifverträge hinterlegt, auf deren Basis die Zuschläge errechnet werden. Die Mitarbeiter im Netz werden über die Lösung OPTIMUS Smart zur Betriebsdatenerfassung eingebunden. Darüber hinaus existieren Schnittstellen zur Verbrauchsabrechnung und Module für das Finanz- und Rechnungswesen.
Diverse Standard-Connectoren sorgen für die Integration in die IT-Umgebung. Damit ist OPTIMUS in der Lage, die zahlreichen Betriebsmitteldaten, die innerhalb eines Netzes in ihrer Art sehr unterschiedlich sein können, für die Steuerung der Netzprozesse aufzubereiten. Auch eine bereits im Einsatz befindliche Integrationsplattform (EAI-Software) kann dafür genutzt werden. „OPTIMUS unterstützt die Betriebsprozesse über Systemgrenzen hinweg und ermöglicht als eine Art Cockpit den vollständigen Überblick über das aktuelle und geplante Geschehen im Netz,“ sagt Weidemann. „Nur durch eine solche integrierte Betrachtung können die Arbeiten wirklich optimal unterstützt werden.“ Die Anbindung an die ERP-Ebene ist dabei eine Schlüsselfunktion. Beim Netzausbau beispielsweise entstehen Kosten durch die verwendeten Kabel und Leitungen oder die zu bauenden Anlagen. OPTIMUS fertigt davon komplette Kostenaufstellungen beziehungsweise Rechnungen an. „Systeme wie SAP, Wilken oder Schleupen müssen diese dann lediglich verbuchen,“ so Weidemann. Die konkrete Aufgabenteilung zwischen ERP-System und OPTIMUS wird letztlich durch den Kunden definiert.
Hinsichtlich der Anbindung an das GIS zeigt sich OPTIMUS offen. Das System kann mit jedem beliebigen GIS umgehen und auf Daten- und Systemebene integrieren, etwa mit ArcFM UT, GIS Mobil, Location Viewer oder Smallworld GIS. Das jüngste Release des Systems OPTIMUS ist die Version 5.
Der Artikel ist erschienen in der Business Geomatics.