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Dortmunder Netz GmbH setzt auf Trassendokumentation mit lagerichtiger Mehrstrichdarstellung im GIS

DONETZ – Komplettes Kabelnetz lagerichtig dokumentiert

Paderborn/Dortmund, Oktober 2024.

Die Dortmunder Netz GmbH steht vor dem Abschluss eines der größten
GIS-Datenprojekte der letzten Jahre. Erstmalig hat ein großer deutscher
Netzbetreiber die GIS-Daten des kompletten Kabelnetzes in eine
Trassendokumentation mit lagerichtiger Mehrstrichdarstellung überführt. Das
Problem eines lageverzerrten Planwerks wurde gemeinsam mit der Mettenmeier GmbH
damit flächendeckend gelöst.

Ausgangslage

Die DONETZ betreibt auf einer versorgten Fläche von 140 km² ein Stromnetz mit einer Länge von über 7.000 km für fast 600.000 Einwohner. In einer so dicht besiedelten Fläche stößt die reine Mehrstrichdarstellung der Smallworld Fachschale Strom an ihre Grenzen, vor allem in Innenstadtbereichen. Eine saubere Dokumentation nebeneinander verlegter Leitungen war nur noch mit Spezialwissen und mit erhöhtem Aufwand möglich. In der komplexen grafischen Darstellung kam es zu Verdrängungen. Die Telekommunikationsleitungen, insbesondere LWL, wurden daher bereits zuvor im Smallworld Rohrmanagement als eigener Trassenplan erfasst.

Stromtrasse vorher

VORHER: Nicht lagerichtig und unübersichtlich

Zielsetzung

Der Zielformulierung „lagerichtiges Mehrstrichplanwerk Strom“ lagen in erster Linie Wirtschaftlichkeitsüberlegungen zugrunde. Zum einen sollten die Prozesse der Fortführung verbessert und beschleunigt werden, zum Beispiel durch den Verzicht auf eine Vielzahl an Bemaßungen oder den Verzicht auf Mindestabstände zwischen Leitungen, die in der Realität so nicht gegeben ist. Auch die Prozesse in der Vermessung und dem nachfolgenden Datentransfer in das GIS sollten vereinfacht werden. Vor allem aber galt es, sicherzustellen, dass die genauen Messdaten bei der Darstellung im GIS durch Verdrängungseffekte nicht mehr verloren gehen, sodass insgesamt eine Qualitätssteigerung der Netzdokumentation erzielt wird.

Stromtrasse nachher

NACHHER: Lagerichtig, übersichtlich, aufgeräumt

"Gläserner Bürgersteig"

Ein weiteres Ziel der Trassenpläne waren bessere Auskunftsmöglichkeiten. Zum einen bei der internen Nutzung, beim Abbilden der GIS-Daten beispielsweise auf Tablets und Smartphones. Zum anderen für externe Bauprojekte oder für Planungszwecke, zum Beispiel im Kanalbereich der Stadt Dortmund. Bei der Ausgabe von Plänen sollte dabei der tatsächliche und lagegenaue Trassenverlauf sichtbar sein, ohne detaillierte Informationen zu einzelnen Kabeln oder Rohren, wie zum Beispiel Bemaßungen.

Letztlich eröffnet die DONETZ mit dem neuen Planwerk auch neue Möglichkeiten für das Unternehmen. Die lagerichtige Mehrstrichdarstellung ist hilfreich bei der weiteren Digitalisierung der Prozesse im Asset Management und im Netzbetrieb sowie bei der Erschließung neuer Möglichkeiten und Themen. Sie ist zum Beispiel eine Voraussetzung für die Abbildung des digitalen Zwillings und für eine BIM-konforme Projektierung. Und auch die Vision des „gläsernen Bürgersteigs“ und des „Baggerfahrers mit Röntgenblick“ rückt damit ein Stück näher.

Internationale Projektdurchführung

Um das Ziele „Strom Trasse – lagerichtiger Mehrstrich“ zu erreichen, hatte die DONETZ ihr Versorgungsgebiet in 62 Teilgebiete aufgeteilt, die sukzessive durch die Mettenmeier GmbH abgearbeitet werden sollten. Aufgrund der Masse an zu transformierenden Netzdaten wurden jedoch zusätzliche Kapazitäten benötigt. An dieser Stelle brachte Mettenmeier seinen Partner AABSyS IT ins Spiel. Das indische Unternehmen war in der Lage, zahlreiche GIS-Fachkräfte bereitzustellen, um auch Aufgaben dieser Größenordnung schnell und effizient erfüllen zu können. Rund um die Datenerfassung in Indien übernahm Mettenmeier die Bereitstellung der GIS-Software und die komplette Projektorganisation, vom Regelwerk über die Vorbereitung und Übergabe der Netzgebiete bis zur Qualitätssicherung und den Abnahmeverfahren mit der DONETZ.

Transformation im großen Stil

Softwareseitig kam das Trassenmodul zur Smallworld Fachschale Strom zum Einsatz. Damit wurden zunächst die neu zu erstellenden Trassenbänder generiert. Die Funktion „Trassenfinder“ erlaubte beispielsweise die automatisierte Zuordnung der vorhandenen Kabel zu den neuen intelligenten Trassen. Mithilfe weiterer Tools erfolgte anschließend die Lageanpassung von Trasse und Kabel anhand der vorhandenen Bemaßungen und Vermessungspunkte. Die größte Projektaufgabe bestand also darin, lagerichtige Trassen- und Kabelverläufe zu konstruieren und die Kabel in die neue Trassenlage „hineinzuschieben“. Auf diese Weise wurden die Trassenflächen gebildet, die sämtliche Kabel enthalten und die sich wahlweise ein- oder ausblenden lassen. Zudem können die Trassenbänder nach Inhalten eingefärbt werden, zum Beispiel getrennt nach Spannungsebene oder Kabeltyp (Strom, Fernmelde). Die Transformation des Netzes wird voraussichtlich für alle 62 Teilgebiete im November 2024 abgeschlossen sein.

Fazit

Die Überführung eines lageverzerrten in ein lagerichtiges Mehrstrichplanwerk ist eine mit einmaligen Projektaufwänden behaftete, aber lohnende Aufgabe. Die damit einhergehende umfangreiche Qualitätssteigerung der Daten (Lagerichtigkeit nach VDE-AR-N 4205) und die starken Vereinfachungen im Mess- und Dokumentationsprozess sorgen für die langfristige Wirtschaftlichkeit. Hinzu kommt die Zukunftsfähigkeit der Netzdokumentation und der netzbezogenen Prozesse insgesamt.


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