Wiesbaden/Paderborn, Dezember 2023.
Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden haben ihr Kanalnetzinformationssystem für die digitale Zukunft aufgestellt. Highlights sind die GIS-Version 5.3, der HYSTEM-EXTRAN Connector, das Modul Qualitätssicherung nach DWA-M 145-2 und das MGC-Warehouse als WMS-Server.
Die ELW startete 2023 mit dem neusten GIS-Release. Als einer der ersten Anwender der Smallworld-Version 5.3 profitierten sie damit von den Neuerungen der Weiterentwicklung im GIS und in der Fachschale Kanal, die im Zentrum des Kanalnetzinformationssystems steht.
Um die Fachschale Kanal herum nutzt die ELW viele hilfreiche Zusatzprodukte wie zum Beispiel das Modul Druckentwässerungssysteme, das Modul Bedarfsplanung für die Sanierungsplanung, die M-150-Schnittstelle, aber auch Smallworld Thematic Mapping für räumliche Analysen. Und auch die Aktualisierung der Datengrundlage hat die ELW im Visier. So wurden im Zuge des Upgrades neue ALKIS-Daten zur Aktualisierung des Katasterhintergrundes eingelesen. Im Rahmen des Upgrade-Projektes hat die ELW zudem zwei neue Kanalprodukte eingeführt: das Modul „Qualitätssicherung nach DWA-M 149-2“ und den HYSTEM-EXTRAN Connector.
Auch in Sachen Qualitätssicherung nach DWA-M 145-2 hat die ELW eine Vorreiterrolle übernommen und hebt das Datenniveau des Kanalnetzes auf eine neue Ebene. Das eingesetzte Modul nutzt die komfortablen Funktionen des Smallworld Quality Managers und stellt eine Auswahl der wichtigsten Qualitätsprüfungen bereit, die im DWA-Regelwerk aufgeführt sind. Dazu gehören zum Beispiel „Fließrichtungswechsel“, „Deckel- und Sohlhöhen im Wertebereich“ oder „Inspektionslängen“. Weitere Qualitätsprüfungen nach M-145-2 hat Mettenmeier im Rahmen des Projektes auf Wunsch der ELW neu realisiert. Enthalten sind die Prüfungen „Deckel und Bauwerkshauptpunkt identisch“, „doppelte Anschlüsse“, „Rohr-/Haltungsgefälle“ und „Entwässerungsverfahren“. Diese stehen mittlerweile allen Anwendern des Moduls optional zur Verfügung. Eine Möglichkeit zur Automatisierung von Qualitätsprüfung bietet das Modul zudem im Zusammenspiel mit der Projektverwaltung des Smallworld GIS.
Eine weitere wichtige aktuelle Anforderung der ELW an die Datenqualität ergibt sich aus der hydraulischen Kanalnetzberechnung und der Bereitstellung eines rechenfähigen Netzes. Hier ist es von Vorteil, dass durch die einfache Benutzeroberfläche des Moduls auch Mitarbeiter in den Prozess der Qualitätssicherung eingebunden werden können, die bislang nicht intensiv mit dem GIS arbeiten. Ein Beispiel ist der Bereich der Hydraulik und dort insbesondere die Prüfung und Bewertung von Datensituationen.
Mit Smallworld 5.3 haben wir viele Neuerungen im GIS umgesetzt.
Thomas Majewski, ELW
Mit HYSTEM-EXTRAN führt die ELW selbständig Netzberechnungen durch. Für den Datenaustausch mit dem GIS ist der performante HYSTEM-EXTRAN Connector vorgesehen. Neue Möglichkeiten der Version 5.3 der Fachschale Kanal wie die Dokumentation von Teilerneuerungen in Haltungen ohne trennende Knoten erleichtern dabei die Abbildung eines rechenfähigen Netzes in der Bestandsdokumentation. Dabei ist die Datenqualität wichtige Voraussetzung für die Netzberechnung. In diesem Kontext haben sich zusätzliche Anforderungen an den Connector ergeben, wie zum Beispiel „Rückstausichere Abdeckungen“, „Verbindung Haltung auf Haltung“ und „Abmauerungen“. Auch hier liefen die Projektarbeiten bei der ELW Hand in Hand mit der Weiterentwicklung des Produktes. Die Einbindung vorliegender Flächendaten zum getrennten Gebührenmaßstab im GIS in den Connector ist eine Aufgabe, die aktuell noch als Projektarbeit zu lösen ist.
Ein weiterer Meilenstein bei der Runderneuerung der GIS-Landschaft ist die Einführung des MGC Warehouse als WMS-Server. Dadurch öffnet die ELW das Smallworld GIS für die Nutzung der Daten im Intranet, in externen Programmen oder Web-Anwendungen. Die Kanalnetzdaten stehen damit als WMS-Dienst für andere Abteilungen der ELW und der Stadt Wiesbaden zur Verfügung. Konkret geplant ist zum Beispiel die Nutzung im Umweltamt Wiesbaden, das die Kontrolle der Indirekteinleiter und der Schadstoffeinleiter verantwortet. Wurden die Daten in der Vergangenheit manuell im Shape-Format ausgetauscht, kann der Zugriff auf die aktuellen Kanalnetzdaten künftig direkt durch die Systeme erfolgen. Auch die Stadtwerke in Wiesbaden erhalten einen Zugriff und können die Kanaldaten als Dienst im eigenen Smallworld-System darstellen.